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Vertreter*innen der Tierärztekammer besuchten den 11. Leipziger Tierärztekongress

Von 7. Juli bis 9. Juli 2022 fand der 11. Leipziger Tierärztekongress statt. Die größte veterinärmedizinische Fortbildungsveranstaltung im deutschsprachigen Raum und eine der führenden Fachplattformen Europas lockte, laut Angaben des Veranstalters, rund 5.000 Veterinärmedizin*innen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz zum fachlichen Austausch auf die Leipziger Messe.

ÖTK-Vertreter*innen beim 11. Leipziger Tierärztekongress.

Alle zwei Jahre ist der Leipziger Tierärztekongress mit der Fachmesse vetexpo einer der wichtigsten Treffpunkte für Veterinärmediziner*innen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Auch dieses Jahr bot sich den Teilnehmer*innen ein breites Angebot: Rund 500 Referent*innen präsentierten Tierärzt*innen aller Fachrichtungen in über 500 Vorträgen eine erstklassige Fort- und Weiterbildung. "Der Tierärztekongress überzeugte auch in diesem Jahr durch seine thematische Breite, die alle Themenaspekte des tierärztlichen Berufsfelds abdeckte – ob tierartspezifisch oder fachübergreifend", sagt Kongresspräsident Prof. Dr. Uwe Truyen. Das Spektrum reichte von Hund und Katze über Nutz-, Wild- und Zootiere bis zu Diskussionen mit ethischen Problemstellungen in der Tiermedizin, Lebensmittelsicherheit, Recht, Toxikologie und Tierschutz. Heuer lag der Fokus insbesondere auf dem One-Health-Ansatz, diskutiert wurden Tierseuchen sowie ihr Einfluss auf die menschliche Sicherheit und Krankheitserreger, die Tier und Mensch infizieren können. Die begleitende Fachmesse vetexpo zählte 282 Aussteller aus 17 Ländern.

Traumberuf Tierarzt?

Das Berufspolitische Forum des Tierärztekongresses nahm dieses Jahr den "Traumberuf Tierarzt" unter die Lupe, der in den meisten Fällen mit den kurativ tätigen Praktiker*innen in der Kleintier-, Großtier- oder Gemischtpraxis in Verbindung gebracht wird. In mehreren Vorträgen wurde der Beruf des Tierarztes aus Sicht der Wissenschaft, Veterinärverwaltung, Labortätigkeit und der Praxisbetreiber betrachtet. Ziel war es, die vielfältigen beruflichen Perspektiven in der Veterinärmedizin aufzuzeigen. Darüber hinaus wurden auch der akute und sich verschärfende Fachkräftemangel und die bestehende Versorgungslücke durch den Zuwachs an Klein- und Heimtieren während der Corona-Pandemie diskutiert.

Die Österreichische Tierärztekammer nützte die Chance, um sich über berufspolitische Strategien auszutauschen, sich zu vernetzen und als Standesvertretung zu präsentieren. ÖTK-Präsident Mag. Kurt Frühwirth sagte dazu: "Auch in unserem Nachbarland sind die massiven Strukturveränderungen und deren Auswirkungen auf die Nachwuchs- sowie Personalsituation spürbar. Es finden sich kaum noch junge Tierärzt*innen, die als Selbstständige in die bestehenden Ordinationen einsteigen wollen. Diese Entwicklung ist besorgniserregend. In Österreich müssen wir jedenfalls die finanzielle Versorgung und den notwendigen politischen Willen sicherstellen. Denn schließlich geht es um die Gewährleistung der tierärztlichen Versorgung."