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Presseaussendung: COVID-19-Pandemie - Tierärztinnen und Tierärzte fordern Klarheit über die eindeutige Priorisierung im nationalen Corona-Impfplan

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„Seit Beginn der Krise erbringen Tierärztinnen und Tierärzten unter erhöhtem Infektionsrisiko tagtäglich nahezu uneingeschränkt ihre Leistungen. Systemrelevant zu sein, heißt, dass wir zwar unsere Tierarztpraxen offenhalten dürfen und von Einschränkungen ausgenommen sind, demgegenüber stehen aber auch entsprechende Erwartungen und Verpflichtungen, die wir unter höchsten Qualitätsansprüchen erfüllen müssen“, erklärt Mag. Kurt Frühwirth, Präsident der Österreichischen Tierärztekammer.

Eines ist klar - ohne Tiermedizin, geht es nicht!

Nicht umsonst würden Tierärztinnen und Tierärzte einen gesetzlich anerkannten Gesundheitsberuf ausüben. Tierärztinnen und Tierärzte sowie deren Personal stehen tagtäglich in intensivem Kontakt mit den PatientenbesitzerInnen bzw. setzen sich als amtlich beauftragte Schlachttier- und Fleischuntersuchungsorgane unter widrigen Bedingungen im Schlachthofbetrieb einem erhöhten Infektionsrisiko aus. Trotz Einhaltung der entsprechenden Vorsichtmaßnahmen besteht somit ein beträchtliches Risiko sich mit COVID-19 zu infizieren.

„Nach vielen Monaten der Pandemie wissen wir, dass viele Kolleginnen und Kollegen an der Belastungsgrenze stehen und auch teilweise zermürbt sind. Die zunehmende Polarisierung und zuletzt geführte Diskussion um den Wettstreit und Wettlauf um den Corona-Impfstoff machen die Situation noch dramatischer,“ hebt Frühwirth den Ernst der Lage hervor.

Erhöhte Einsätze sind belastend

Die Nachfrage nach tierärztlichen Dienstleistungen sei im Zuge der Krise erfreulicherweise gestiegen, jedoch wird diese zunehmend zur Belastung. Aus wirtschaftlicher Sicht ist diese Entwicklung zu begrüßen, aber es sei nicht zu vergessen, dass auch viele Tierärztinnen und Tierärzte neben ihrem Beruf ebenso von den Auswirkungen und Einschränkungen der Corona-Krise unmittelbar betroffen sind. Im Besonderen angesprochen seien das Home-Schooling sowie andere Bereiche die neben der Führung einer Praxis erledigt werden müssen.

„All das zehrt an der Resilienz“, so Frühwirth und betont weiter: „Neben alledem ist die Tierärzteschaft derzeit nicht unbedingt mit öffentlicher Wertschätzung bedacht. Wenn es um die Corona-Impfung geht, kommt unser Berufsstand nicht vor. Tierärztinnen und Tierärzte brauchen letztendlich aufgrund ihres Berufes einen raschen Impfschutz. Wir möchten nicht zu den Vordränglern zählen und es liegt uns fern, hier als Privilegierte zu gelten. Nein, wir erheben nur die legitime Forderung, Klarheit zu bekommen und mahnen die eindeutige Priorisierung unserer Tätigkeit im nationalen Impfplan ein, dies sollte dringend nachgeholt werden. Gerade jetzt in dieser schwierigen Zeit, ist es für die Berufsgruppe der Tierärztinnen und Tierärzte wichtig, Wertschätzung, Unterstützung und Transparenz zu bekommen.“


Rückfragehinweis für Medien:
Mag. Silvia Stefan-Gromen, Österreichische Tierärztekammer,
Abteilungsleiterin Medien & Kommunikation, Tel. 01/ 512 17 66 DW 41
Email: silvia.gromen@tieraerztekammer.at