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Salzburger Nachrichten - Hundebisse: Vor zehn Jahren hat Salzburgs Politik reagiert

Seit 2013 ist ein Theoriekurs für Hundehalter Pflicht. Auslöser war das Schicksal eines kleinen Mädchens. Was sich seither geändert hat.

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Jener Fall in Oberösterreich, bei dem eine Joggerin von einem Hund tödlich verletzt worden ist, hat die Debatte über die Regelungen für Hundebesitzer wieder aufflammen lassen. Regelungen, die in jedem Bundesland anders gelagert sind. In Salzburg war ein folgenschwerer Hundebiss 2011 der Auslöser dafür, dass die Landespolitik sich zu einem „Hundeführschein“ durchgerungen hatte. 2013 trat eine Novelle des Salzburger Landessicherheitsgesetzes in Kraft. Seither sind ein zweistündiger Sachkundenachweis für Hundehalter und eine Haftpflichtversicherung verpflichtend.

Tierärztin Tanja Warter zählte bislang mehr als 1000 Teilnehmer in ihren Kursen für einen Sachkundenachweis. Der zweistündige Kurs bestehe nur aus Theorie. „Insofern haben wir weniger als in Oberösterreich“, sagt sie. Aber immerhin gebe es eine verpflichtende Infoveranstaltung. Die allermeisten Beißunfälle würden dadurch passieren, dass Besitzer falsch reagieren würden. „Ich habe in meinen Kursen relativ viele Welpenbesitzer, aber auch jene, die noch überlegen, ob und wenn ja, welchen Hund sie sich anschaffen wollen.“
Die Einführung des Sachkundenachweises vor zehn Jahren bewertet sie als gute Aktion.
Ob die Vorfälle mit Hundebissen seither weniger geworden sind?

„Es ist nie statistisch evaluiert worden, leider. Aber rein vom Gefühl her denke ich, es ist deutlich zurückgegangen“, sagt Warter. „Weil die Fehler, die auf Unwissenheit basieren, sicher weniger geworden sind.“ Die Tierärztin plädiert aber für eine bundesweit einheitliche Regelung in der Hundehaltung. „Damit jeder weiß, was in Österreich zu tun ist, wenn man sich einen Hund anschafft. Jetzt herrscht Chaos durch alle Bundesländer.
Zwei Stunden Sachkunde in Salzburg, sechs Unterrichtsstunden inkl. Praxis in OÖ, gar nichts in Vorarlberg.“ Klare Regeln würden auch verhindern, dass Leute mit einem gefährlichen Hund nicht mehr einfach von einem Bundesland in ein anderes umziehen könnten.
„Und hohe Standards halten von unüberlegten Spontankäufen ab.“

Lesen Sie den vollständigen Artikel: Salzburger Nachrichten, Hundebisse: Vor zehn Jahren hat Salzburgs Politik reagiert, 6.10.2023