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Qualzucht und Tierleid stoppen

Anlässlich des heutigen Welttierschutztages appellieren TierärztInnen: Verantwortliche sollten konsequent Maßnahmen zur Eindämmung des illegalen Welpenhandels ergreifen.

Foto "Illegaler Welpenhandel"

„Der illegale Handel mit Hundewelpen und Jungkatzen boomt. Trotz strenger Tierschutzgesetze, die wir in Österreich haben, stehen wir immer noch vor der großen Herausforderung, das daraus entstehende Tierleid endlich zu beenden“, sagt Mag. Kurt Frühwirth, Tierarzt und Präsident der Österreichischen Tierärztekammer (ÖTK) anlässlich des diesjährigen Welttierschutztag am 4. Oktober.

„Seit der Novellierung des Tierschutzgesetzes 2017 dürfen zwar nur noch registrierte Züchter bzw. Händler Tiere im Internet anbieten, dennoch kommen weiterhin dubiose und kriminelle Händler zum Zug,“ so Frühwirth und meint weiter: „Wir Tierärzte können das Tierleid nicht länger mitansehen. Tagtäglich haben wir kranke Haustiere in unseren Ordinationen zu behandeln, die meist aus Osteuropa stammen und unter furchtbaren Bedingungen gezüchtet und gehalten wurden. Viele kommen krank nach Österreich und mussten bereits große Qualen über sich ergehen lassen.“

Besonders auffällig bei diesen Import-Tieren sei, dass sie meist extreme Zuchtmerkmale aufweisen: Durch die hohe Nachfrage in der Bevölkerung nach gewissen kurznasigen Hunderassen, kommen vermehrt Züchtungen wie beispielsweise Mops, Französische Bulldogge oder Boston Terrier zu uns. Die meisten sogenannten brachycephalen Rassen leiden schon nach kurzer physischer Belastung an Sauerstoffmangel. Hinzu kommen weitere gesundheitliche Probleme, die sich aus Zuchtmerkmalen wie vorstehenden Augen und störenden Hautfalten ergeben.

Tiergesundheit: Es zählen die Herkunft und Rassemerkmale

„Viele wissen noch zu wenig über die gesundheitlichen Folgen dieser Qualzuchten Bescheid, daher möchten wir Tierärzte an künftige TierbesitzerInnen appellieren, sich rechtzeitig vor dem Kauf ausreichend zu informieren. Die Herkunft und Rasse des zukünftigen Vierbeiners sind wichtig und Voraussetzung für eine stabile Tiergesundheit!“, so Frühwirth.

Zudem sei es auch für TierbesitzerInnen eine hohe finanzielle Belastung, denn „Operationen des Gaumensegels, der Nase oder der Hüfte sind kostspielig, meist aber das einzige Mittel um betroffenen Tieren zu helfen und ihr Leid zu lindern.“ Es kann daher nicht sein, dass TierbesitzerInnen die Konsequenzen unverantwortungsvoller Züchtungen - meist aus dubioser Herkunft - tragen müssen.

Zum Welttierschutztag appelliert die Österreichische Tierärztekammer an alle Verantwortlichen konsequent Maßnahmen zur Eindämmung des illegalen Welpenhandels zu ergreifen, zu sensibilisieren und so zur Verbesserung der Situation beizutragen und ruft potenzielle TierhalterInnen auf, sich über das Thema zu informieren, - ganz nach dem Motto „Mehr Wissen verhindert Tierleid!“.

Rückfragen & Kontakt:
Rückfragehinweis für Medien:
Mag. Silvia Stefan-Gromen
Medien und Kommunikation
Österreichische Tierärztekammer
Tel. 01/ 512 17 66 DW 41
Email: silvia.gromen-REMOVE-NOSPAM@tieraerztekammer.at