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Presseaussendung: Tierliebe bedeutet nicht immer gleich Tierschutz

Anlässlich des diesjährigen Welttierschutztages am 4. Oktober möchten Tierärzt*innen einmal mehr auf die Wichtigkeit und Bedeutung des Tierschutzes in unserer Gesellschaft unter dem Aspekt der immer stärker werdenden Tierliebe aufmerksam machen.
„Der internationale Gedenktag ist ein guter Anlass noch mehr Menschen dahingehend zu sensibilisieren, dass Tierliebe auch Tierschutz bedeuten muss. Die Mensch-Tier-Beziehung hat eine lange Tradition, die aber immer mehr den Fokus der Vermenschlichung und damit der übertriebenen falschen Tierliebe in Bezug auf unsere Haustiere rückt,“ sagt Mag. Kurt Frühwirth, praktizierender Tierarzt und Präsident der Österreichischen Tierärztekammer (ÖTK).
Der Tierschutz ist zwar durch das bundesweite Tierschutzgesetz geregelt, doch dessen Umsetzung und Vollzug reichen oft nicht aus bzw. stellt sich das Gesetz als zahnlos heraus. Gesellschaftliche Akzeptanz und Eigenverantwortung lässt sich durch Vorschriften nicht realisieren. Tiere sind nun einmal empfindsame Lebewesen und sind in der Obhut der Menschen auf das Wissen und die Eigenverantwortung des Halters oder der Halterin angewiesen. Die Diskussion um Qualzucht, aber auch aktuell wieder um die Haltung von potentiell gefährlichen Tieren, kann zwar gesetzlich streng geregelt werden, doch ist letztendlich eine gesellschaftliche Veränderung und ein Umdenken notwendig. Gesellschaftliche Veränderungen können nur durch Wissensvermittlung, Aufklärung und Sachkunde langfristig modifiziert werden. Unser moralisches und ethisches Handeln hat damit nachhaltige Folgen auf den Tierschutz. Nur so können wir sicherstellen, dass Tiere angemessen behandelt werden,“ betont Frühwirth.

Tierhaltung heißt große Verantwortung tragen

Leider würden sich immer noch zu viele Menschen ein Haustier anschaffen, die weder die zeitlichen noch finanziellen Ressourcen sowie das notwendige Wissen haben, um sich langfristig um ihr Haustier zu kümmern. Tierbesitzer*innen binden sich meist für viele Jahre, entsprechend muss die Haltung der Tiere nach den jeweiligen Bedürfnissen ausgerichtet sein.

„Jede Tierart hat ihre spezifischen Anforderungen – sei dies die richtige Ernährung, der angemessene Lebensraum für Aktivität und Bewegung, die soziale Interaktion mit Menschen und Artgenossen oder eine entsprechende Gesundheitsversorgung. Nur so können Tiere ein artgerechtes Leben führen. Bei Fragen stehen Ihnen auch gerne Ihr Tierarzt, Ihre Tierärztin beratend zur Seite,“ sagt Frühwirth abschließend.


Aus den Medien:
Vienna.at, Aktion zum Welttierschutztag am 4. Oktober, 4.10.2023

 

Rückfragen & Kontakt:

Mag. Silvia Stefan-Gromen, Österreichische Tierärztekammer,
Abteilungsleiterin Medien & Kommunikation, Tel. 01/ 512 17 66 DW 41
Email: silvia.gromen@tieraerztekammer.at