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Ö1: "Generationenwechsel in der Großtiermedizin"

Die Radio-Reportage von Miriam Steiner veranschaulicht die Problematik der tierärztlichen Versorgung im Nutztierbereich und zeigt wie die Nachfolge und Versorgung in ländlichen Regionen dennoch gelingen kann. Die Pressestelle der Österreichischen Tierärztekammer durfte bei der Recherche des Beitrags mitwirken.

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„Tiere kennen keinen Kalender“, sagt Ludwig Pfund. Mehr als fünf Jahrzehnte lang betreute der Tiroler als Großtierarzt die Kühe, Schafe, Ziegen und Schweine des Paznaun- und Stanzertals rund um die Uhr, an jedem Wochen- und Feiertag. Jetzt mit 77 Jahren soll Schluss sein. Im Frühsommer wird sich das Vieh auf die Almen verabschieden und er in den Ruhestand.

Die Nachfolge ist ungeklärt, die Aussichten sind trüb. Ständige Rufbereitschaft, wenig Freizeit und schlechte Vereinbarkeit mit Familienleben – all das ist nicht mehr kompatibel mit den Ansprüchen, die junge Studienabsolventinnen und -absolventen an den veterinärmedizinischen Berufsalltag stellen. Topografie und kleine Betriebsstrukturen kommen im Alpenraum erschwerend hinzu, pro Patient kommt es zu langen und somit teuren Anfahrtszeiten.

Zahlenmäßig gibt es in Österreich derzeit so viele Tiermediziner wie nie zuvor, doch immer mehr entscheiden sich gegen Vollzeitarbeit und auch gegen die Nutztiermedizin. Zur Nachbesetzung eines Großtierarztes der älteren Generation braucht es in vielen Fällen zwei oder drei Personen, um die Notdienste aufzuteilen. Die Pensionierungswelle habe in allen Bundesländern längst begonnen, heißt es seitens der Österreichischen Tierärztekammer. Schon jetzt sind in der Branche rund 20 Prozent über 60 Jahre alt.

Wie kann die Nachfolge dennoch gelingen und die Versorgung gesichert werden? Ein „Moment“ über die Herausforderungen beim Generationenwechsel in ländlichen Großtierpraxen.

Hier geht's zum Radio-Beitrag: Ö1, Momente von Miriam Steiner, "Generationenwechsel in der Großtiermedizin", 18.4.2024