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Kleine Zeitung: Suche nach Landtierarzt wird immer schwieriger

Nur noch 20 Nutztierärzte sind in den Bezirken Hartberg-Fürstenfeld und Südoststeiermark gemeldet. Das Problem keime bereits auf der Universität, wie der langjährige Amtstierarzt Albin Klauber verrät. Lesen Sie eine Reportage von Ewald Wurzinger und Julia Kammerer.

Kuh im Stall, Fotocredit: iStock

"Ich kenne so gut wie jeden Stall in der Region von innen“, lacht Albin Klauber. „Dabei gibt’s hier gar nix mehr zu lachen“, zuckt der 66-Jährige mit der Schulter und berichtet von einem Thema, das aktuell heimische Rinderbauern, Schweinemästern und Schafzüchtern zum Teil schlaflose Nächte bereitet: 2024 minimiert sich die Zahl aktiver Tierärzte für Nutztiere in der Oststeiermark einmal mehr. Fünf Pensionierungen stehen an, Nachfolger sind keine in Sicht. „Künftig müssen wohl die Bauern selbst Hand anlegen, Kurse besuchen und ihr Herdenmanagement noch besser führen“, so der langjährige Amtstierarzt.

In Feldbach schließt Rinderspezialist Alois Riedler mit April seine Ordination, auch Großtierpraktiker Nikolaus Böhm aus St. Stefan im Rosental geht in naher Zukunft in Pension. Ein Bild, das sich über viele Teile der Ost- und Südoststeiermark erstreckt. Von den ursprünglich 81 Rinder- und Schweinespezialisten im Jahr 1990 bleiben mit Ende dieses Jahres noch 20 über. Ein Grund, warum Albin Klauber dieser Tage verstärkt Landwirte in der Region besucht.Über Jahre hinweg hat er aber viele von ihnen betreut. „Ich möchte wissen, wie es den Betrieben und den Menschen dahinter geht. Die flächendeckende Versorgung mit Großtierpraktikern ist stark gefährdet“, so der Veterinärmediziner.

Für Klauber selbst ist die Ursache für das „Tierärztesterben“ augenscheinlich: „Das größte Problem ist die Transformation von vielen klein strukturierten Bauernhöfen mit Nutztieren, hin zu wenigen, aber hoch spezialisierten Großbetrieben, die durch einen einzigen Tierarzt betreut werden können.“ Für einen Großbetrieb sei ein Betreuungstierarzt in einer Umgebung von 50 Kilometern ausreichend, die Leidtragenden seien die wenigen mittelgroßen bäuerliche Betriebe und Nebenerwerbsbauern, die einmal in der Woche dennoch einen Tierarzt brauchen.

An der Veterinärmedizinischen Universität in Wien haben sich im vergangenen Herbst rund 2500 angehende Studenten inskribiert. „Sie entscheiden sich aber zum Großteil von Anfang an für die Ausbildung in der Kleintiermedizin. Wegen der fixen Arbeitszeiten“, erklärt Klauber. Großtierpraktiker müssten immer noch 24 Stunden abrufbar sein, was schwer für die Kinder- und Familienplanung sei und viele Studentinnen und auch Studenten vorweg ausschließen.

Den vollständigen Artikel finden Sie unter:
Kleine Zeitung, "Suche nach Landtierarzt wird immer schwieriger", 27.1.2024, Seite 26,
Fotsetzung auf Seite 27

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