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Das Projekt „Ennstaler Bergschecken“ gewann den Bundestierschutzpreis 2016

Gesundheitsministerium vergab am Donnerstag, dem 6.10.2016 zum vierten Mal den Bundestierschutzpreis

Das Gesundheitsministerium vergab am Donnerstag, 6.10.2016, zum vierten Mal den Bundestierschutzpreis – u.a. ausgezeichnet wurden Tierarzt Dr. Matthias Brandstätter und Tierzüchter Josef Lassacher mit ihrem Labonca-Bergschecken-Projekt.

Wien - Insgesamt gab es in Österreich wahrscheinlich nur mehr zwei Dutzend Bergschecken in drei Betrieben. Daraufhin startete die Interessensgemeinschaft Ennstaler Bergschecken unter Federführung von Tierarzt Dr. Matthias Brandstätter und Tierzüchter Josef Lassacher ihr Projekt zur Erhaltung der Rinderrasse und Vergrößerung der Population. Die Ennstaler Bergschecken sind zierliche, leichte Rinder mit fuchsroter Grundfarbe und typisch weißen, klein gescheckten Abzeichen. Sie zählen zu den Zweinutzungstypen und werden sowohl für die Milch- als auch für die Fleischproduktion gezüchtet und gehalten.

Im 18. und 19. Jhdt. galten die Bergschecken aufgrund ihrer FIeischqualität noch als Marktschlager. Der Niedergang der Rasse wurde durch die Konkurrenz größerer und kräftigerer Rassen (Mürztaler bzw. Murbodner, Blondvieh und Pinzgauer) wie auch durch negative Zuchtauslese in der Ochsenproduktion eingeläutet. Somit schrumpfte das Bergscheckenzuchtgebiet auf einen Teil der steirischen Verwaltungsbezirke Murau und Liezen. Bis in die 1990er-Jahre überdauerten nur vier unverwandte Bestände. Seit 1992 gibt es wieder ständige Bemühungen, die genetische Variabilität des Bestandes zu erhalten.

Auszeichnung geht an Tierarzt Brandstätter und Tierzüchter Lassacher

Mit ihrem Vorzeigeprojekt gewannen Dr. Matthias Brandstätter und Josef Lassacher am Donnerstag, 6.10.2016, den Bundestierschutzpreis 2016. Zwei weitere Preise gingen an Dr. Barbara Melmer mit dem Gesundheitsstall für Pferde und Daniela Haumer für den Verein Katzennanny.

Der Preis wurde in festlichem Rahmen in der ORANG.erie des Tiergartens Schönbrunn vom Bundesministerium für Gesundheit und Frauen zum vierten Mal vergeben. Durch den Abend führte Krone- und ORF-Tierschutzexpertin Maggie Entenfellner. Bundesministerin Sabine Oberhauser, die sich europaweit für den Tierschutz starkmacht, fungierte als Schirmherrin.

Die eingereichten Projekte wurden von einer fachkundigen und unabhängigen Jury - u.a. Dagmar Schratter (Tiergarten Schönbrunn), Susanne Fromwald (Vorsitzende des Tierschutzrates), Helmut Dungler (Vier Pfoten) und Josef Troxler (Institut für Tierhaltung und Tierschutz der Vetmed Uni Wien) - beurteilt. Aus über 70 Bewerbungen wurden die besten Projekte ausgewählt. Bewerben konnten sich Projekte und Initiativen oder Arbeiten von Einzelpersonen aus dem Bereich der Nutztiere, der Haus- und Heimtiere und der Wildtiere.

Die GewinnerInnen des Bundestierschutzpreises erhielten jeweils 5.000,- Euro Preisgeld sowie eine kleine Trophäe und eine Kopie des Imagefilms ihres Vereins oder ihrer Organisation zur Erinnerung.

Sonderpreis der Jury:
Ein Sonderpreis der Jury ging an Bio Austria und die Eiermacher GmbH für eine österreichweite Branchenlösung für Biolegehennen, die auch den männlichen Küken das Überleben ermöglicht. Ab dem Frühjahr 2017 wird es in Österreich nur noch Bioeier von Zweinutzungshühnern geben, also von Legehennen, deren männliche Geschwister ebenfalls aufgezogen werden.

Jubiläumsfeier für den Verein "Tierschutz macht Schule":

Eine Besonderheit der diesjährigen Preisverleihung war das 10-jährige Jubiläum des Vereins für Tierschutzbildung "Tierschutz macht Schule". Der Verein vermittelt bereits den Kleinen, dass Tiere keine Dinge sind. Tierschutzbildung von Anfang an fördert das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Heim-, Haus- und Nutztieren und trägt zur Verankerung des Tierschutzes in der Gesellschaft bei.

Die Österreichische Tierärztekammer gratuliert allen Gewinnerinnen und Gewinnern.

Fotos der Veranstaltung: markuswache.com/archiv/oetk_20161006/



© Markus Wache/ÖTK

Im Bild: Krone- und ORF-Tierschutzexpertin Maggie Entenfellner, Bundesministerin Sabine Oberhauser, Mag. Kurt Frühwirth, Österreichische Tierärztekammer (v.l.n.r.)