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Presseaussendung der Tierärztekammer: Die COVID-19-Pandemie verdeutlicht den unmittelbaren Zusammenhang zwischen menschlicher und tierischer Gesundheit

Anlässlich des Welttollwuttages am 28. September 2020 warnen TierärztInnen einmal mehr vor übertragbaren Infektionskrankheiten.

Am 28. September 2020 ist Welttollwuttag: Alleine eine hohe Durchimpfungsrate kann Mensch und Tier schützen.

„Die aktuelle Situation rund um die globale Pandemie zeigt uns, dass es zwischen der Gesundheit von Mensch und Tier einen unmittelbaren Zusammenhang gibt. Zoonosen, das sind übertragbare Infektionskrankheiten, die von Tieren auf Menschen und umgekehrt übertragen werden können, sind eine stets ernst zu nehmende Gefahr für uns alle,“ sagt, Mag. Kurt Frühwirth, Präsident der Österreichischen Tierärztekammer anlässlich des Welttollwuttages am 28. September.

Die wohl gefährlichste aller Zoonosen, die gleichermaßen Mensch und Tier betrifft ist die Tollwut. „Weltweit sind mehr als 95 Prozent der Tollwut-Infektionen beim Menschen auf den Biss eines infizierten Hundes zurückzuführen. Viren greifen das zentrale Nervensystem an und lösen eine Gehirnentzündung aus. Für den Menschen gilt die Tollwut als lebensbedrohlich und endet nach dem Ausbruch tödlich“, erklärt Frühwirth und meint weiter: „einzig eine Impfung rechtzeitig vor oder unmittelbar nach Kontakt oder Biss durch ein tollwutinfiziertes Tier kann die Ansteckung bzw. einen Krankheitsausbruch verhindern,“ erklärt Frühwirth.

Keine Tollwut in Österreich
Hierzulande besteht ein geringes Risiko an Tollwut zu erkranken, denn Österreich wurde bereits 2008 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und von der Internationalen Tierseuchenorganisation (OIE) für frei von terrestrischer Tollwut erklärt. „Dennoch dürfen wir die bisherigen Anstrengungen hinsichtlich der Tollwutvorbeugung nicht lockern. Die Tollwutimpfung hat eine große Bedeutung – die Impfmoral muss weiterhin hoch bleiben, nur so können wir Infektionen verhindern“, betont Frühwirth. Denn weltweit sterben nach Schätzungen der WHO jährlich 59.000 Menschen an der Infektionskrankheit. Diese ist vor allem in Entwicklungsländern noch immer ein Problem – die auf Tollwut zurückzuführenden Todesfälle betreffen meist Entwicklungsländer in Asien (56%) und Afrika (44%) aber auch in Europa stellt die Tollwut in einigen Ländern nach wie vor eine Gefahr für Mensch und Tier dar.

Vorsicht bei Reisen ins Ausland
„Bei Reisen ins Ausland bzw. bei Verbringung von Hunden aus Ländern mit Tollwut ist äußerste Vorsicht geboten ­­– entsprechende Vorkehrungsmaßnahmen sind einzuhalten und schützen vor Ansteckung. In diesem Zusammenhang ist auch der unkontrollierte bzw. illegale Welpenhandel, aus europäischen Risikoländern, als Gefahr zu sehen. Es könnten nicht geimpfte, tollwutinfizierte Tiere ins Land gebracht werden, die eine potentielle Infektionsquelle darstellen“, warnt Frühwirth vor falsch verstandener Tierliebe. Alleine eine hohe Durchimpfungsrate unserer Hunde könne Mensch und Tier schützen, daher ist es allen HundebesitzerInnen anzuraten, den Impfstatus ihres Hundes zu kontrollieren. „Wir Tierärzte stehen bei Fragen, gerne mit Rat und Tat zur Seite.“

Weltweite Aufklärung

Der Welt-Tollwuttag ist eine internationale Kampagne der vereinten Nationen (UN), die jährlich am 28. September durchgeführt wird. Der 28. September ist übrigens, der Geburtstag von Louis Pasteur, der in Zusammenarbeit mit seinen Kollegen den ersten wirksamen Tollwut Impfstoff entwickelt hat. Die Planung des Welt-Tollwuttages wird von der gemeinnützigen Organisation „Global Alliance for Rabies Control“ koordiniert. Das Ziel der weltweiten Kampagne ist auf die Gefahren, die von Tollwut ausgehen, aufmerksam zu machen und gleichzeitig vorzubeugen.

Weitere Infos unter:

https://rabiesalliance.org
https://www.oie.int/
www.tieraerztekammer.at

 

Rückfragehinweis für Medien:

Mag. Silvia Stefan-Gromen, Österreichische Tierärztekammer,
Abteilungsleiterin Medien & Kommunikation, Tel. 01/ 512 17 66 DW 41
Email: silvia.gromen@tieraerztekammer.at