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Kurier: Der Doktor für das liebe Vieh

Nachwuchssorgen: Die Tierärztekammer schlägt Alarm - bei den Nutztierärzten droht eklatanter Mangel. Ein Beruf bei dem die Gummistiefel genauso dazugehören wie der Kittel.

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Stamatios Dourakas ist Landtierarzt, einer von knapp 700 in Österreich und gehört damit einer „bedrohten Spezies“ an.Denn immer weniger Veterinäre wollen sich den Nutztieren widmen. Von den jährlich rund 220 Personen, die mit einem Veterinärstudium in Wien beginnen, schließen rund 150 dieses auch ab. Aber lediglich 80 Absolventinnen und Absolventen arbeiten dann auch tatsächlich als Tierarzt und wiederum nur 20 davon im Nutztierbereich auf demLand. Dazu kommt, dass viele Landtierärzte schon bald in Pension gehen. Die so entstandenen Lücken können kaum mehr gefüllt werden. Ergebnis: In zehn Jahren werden österreichweit mehr als 100 Landtierärzte fehlen.

Was den Land- vom Stadtarzt unterscheidet, sind aber auch die Verdienstmöglichkeiten. Eine reine Zeitfrage: Denn während der Kleintierarzt in
seiner Ordination viele Patienten in vergleichsweise kurzer und klar definierter Zeit behandeln (und dafür kassieren) kann, ist die (sehr flexible) Arbeit des Landtierarztes oft mit langen Anfahrtswegen verbunden. Entsprechend weniger tierische Patienten kann er versorgen. Dazu kommen die Kosten fürs Auto. Und: Heimtiere sind meist „Familienmitglieder“, hier wird von den Besitzern oft jede mögliche Behandlung verlangt – und bezahlt. Bei Nutztieren ist es meist eine Kosten-Nutzenrechnung.

Landarztmangel auch bei den Tieren - Pensionierungswelle steht bevor: Vor allem im Bereich der Nutztiere würde Nachwuchs fehlen, da dort Selbstständige oft bis zu 80 Stunden pro Woche arbeiten. So jemanden zu ersetzen, sei schwer. „Die Work-Life-Balance ist heute wichtiger als vor 30 Jahren. 24/7, 365 Tage im Jahr entspricht nicht mehr der heutigen
Realität“, sagt auch der nö. Tierärztekammerpräsident Bernhard Kammerer. Außerdem würden die jungen Tierärzte zunächst meistens in ein Angestelltenverhältnis gehen – Arbeitszeitregelungen, Karenzzeiten und Teilzeitarbeit müssten eingerechnet werden.

Lesen Sie den vollständigen Artikel unter: Kurier, Der Doktor für das liebe Vieh, 5.3.2023