Beim Empfang der Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs in der Ärztekammer am 4.4.2019 waren sich alle einig: Auch in Zukunft soll es in Österreich überall – in der Stadt und am Land- Vertreter der Freien Berufe geben. Die Österreichische Tierärztekammer war durch Präsident Mag. Kurt Frühwirth, Mag. Thomas Neudecker, Landesstellenpräsident Burgenland und Mag. Silvia Stefan-Gromen, Abteilungsleiterin Medien & Kommunikation vertreten.
Gastgeber Ärztekammerpräsident Dr. Thomas Szekeres warnte in seiner Begrüßungsrede davor, dass sich Großkonzerne bei den Freien Berufen einkaufen können. „Erfahrungen aus dem Ausland zeigen, dass, wenn sich Konzerne bei den Freien Berufen beteiligen, die Leistungen teurer und schlechter werden!“
Man müsse verhindern, appelliert Szekeres an die Politik, dass sich Branchenfremde Anteile bei den Freien Berufen sichern.
Szekeres zeigt sich weiteres besorgt, ob es für die alternde und kränker werdende Gesellschaft in Österreich genügend Ärztinnen und Ärzte gibt.
„Von 10 Medizinabsolventen bleiben derzeit nur 6 in Österreich.“ Man müsse alles dafür tun, dass die ausgebildeten Ärzte nach Österreich zurückkommen.
BUKO Präsident Horejs: Tradition der Freien Berufe verpflichtet
Der Präsident der Freien Berufe Österreich, Dr. Thomas Horejs, macht in seiner Rede auf die lange Tradition der Freien Berufe in Österreich aufmerksam. „Die Freien Berufe sind im Zuge der bürgerlich-demokratischen Revolution im Jahr 1848 entstanden. Seit nunmehr 170 Jahren arbeiten die Freien Berufe unabhängig und selbstständig.“ Man müsse dies Werte bewahren, so Horejs.
80.000 Vertreterinnen und Vertreter der Freien Berufe gibt es in Österreich, erklärt Horejs und sie schaffen 170.000 Arbeitsplätze.
Zusammenarbeit mit Gemeindebund
Als besonderen Gast beim Frühjahrsempfang begrüßt BUKO Präsident Horejs den Gemeindebundpräsidenten Dr. Alfred Riedl, seines Zeichens als Steuerberater ebenfalls ein Vertreter der Freien Berufe.
„BUKO und Gemeindebund haben das gemeinsame Anliegen, dass auch die Bevölkerung am Land durch die Freien Berufe versorgt wird. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem Gemeindebund!“
EU-Beauftragter Kolbe: Freie Berufe müssen in Brüssel gemeinsam auftreten
„In Brüssel herrscht starkes Regenwetter, was die Freien Berufe angeht.“ findet DI Rudolf Kolbe, Präsident des Europäischen Rates CEPLIS deutliche Worte: „Allein im ersten Quartal 2019 hat die EU-Kommission gegen 26 EU-Länder Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet, die meisten wegen beruflicher Zugangsregeln.“
Die EU fordere die Öffnung der Freien Berufe gegenüber Branchenfremden. „Aber wir haben gute Argumentente und gute Chancen, wenn wir gemeinsam auftreten.“ sagt Kolbe.
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